Die Norwegische Waldkatze liebt die Menschen. Sie hat eine grenzenlose Neugierde und ist daher auch meistens im selben Zimmer mit Ihnen, - eben
da wo was los ist.
Sie ist eine gesellige Katze, welche gerne inmitten der Familie lebt und ihre Menschen mit ihren Schmuseeinheiten verwöhnt. So sitzen die meisten
gerne schnurrend auf dem Schoss, halten einen vom Zeitunglesen ab oder wollen bei der Arbeit am PC helfen. Gleichzeitig ist sie auch eine "Jägerin" die sich ihren natürlichen
Instinkt bewahrt hat - und da ist es egal ob es um diverses Spielzeug geht oder die Maus im Garten.
Die Norwegische Waldkatze ist erstaunlich flexibel und passt sich unheimlich schnell an. Sie kann problemlos auch in kleinen Wohnungen gehalten
werden.
Allerdings gibt es eine Voraussetzung für die Wohnungshaltung: Man muss ihr Klettermöglichkeiten schaffen. Man kann den Bewegungsdrang durchaus
in akzeptable Bahnen lenken. An einem grossen, stabilen Kratzbaum mit dicken Stämmen kann sie ihren Klettertrieb ausüben, sich genüsslich strecken und mit ihren Krallen
bearbeiten.
Ihre Katze wird Ihnen diese Anschaffung danken. Waldkatzen geben gerne ihrem Spieltrieb nach, daher ist es für die meisten am Schönsten, wenn sie
diesen zusammen mit einem vierbeinigen Spielgefährten ausleben können. Alles in allem ist die Norwegische Waldkatze trotz ihres halblangen Fells eine Rassekatze deren Fell nicht
allzu großer Pflege bedarf.
Sie hat in der Regel ein sehr pflegeleichtes Fell, welches keine tägliche intensive Fellpflege benötigt. Während des Fellwechsels sollte man die
Katze mit regelmässigem Bürsten und Kämmen unterstützen, so kann auch einer Bildung von Haarbällen im Magen-Darmbereich vorgebeugt werden. Ansonsten ist meist noch nicht mal ein
wöchentliches Kämmen nötig, da die Norwegische Waldkatze die Fellpflege meist selbst übernimmt. Baden sollten sie die Norwegische Waldkatze wirklich nur in
Notfällen.
Besonders wenn sie den ganzen Tag ausser Haus sind, raten wir Ihnen zu einem Spielgefährten, damit es ihrem Liebling nicht zu langweilig wird.
Ansonsten ist jede Art von Spielzeug erwünscht, über Fellmäuschen, Bälle, Catnip-Säckchen bis hin zum Federwedel. Viele lieben es, wenn man ihnen einen mit Netzen gesicherten
Balkon, Terrasse oder Garten zur Verfügung stellt um dort die Sonnenstrahlen zu geniessen, Fliegen zu fangen, Vögel zu beobachten oder durch den Schnee zu
tollen.
Wenn man sich die Punkteverteilung des FiFe-Standards anschaut, sieht man ganz schnell, worauf bei der Zucht bzw. Ausstellung ein grosses
Augenmerk gelegt wird.
Im Jahr 1969 schrieb Mrs. Jack Bjonnes über ihre Katze "Tufsen". So mancher ist der Meinung, dass dies die beste, jemals verfasste Beschreibung
dieser Rasse überhaupt ist. Aber lesen Sie selbst:
"Tufsen" ist, was man eine "Norwegische Waldkatze" nennt. Es sollte in Grossbuchstaben geschrieben werden, weil sie eine einzigartige Katze ist.
Sie ist nicht wie all die anderen Rassen und es gibt sie nur in Norwegen.
Keiner weiß so wirklich, wie lange wir schon die Waldkatzen in Norwegen haben. Wir nehmen an, dass sie die Nachkommen der kurzhaarigen Katzen
sind, die die Wikinger aus England mitgebracht haben, und der langhaarigen Katzen der Kreuzfahrer. Aber sie sehen nicht wie ärmliche Perser aus oder wie langhaarige
Kurzhaarkatzen. Sie sind zu etwas Besonderem geworden. Das rauhe Klima Norwegens ist hart zu jedem, aber es war eine glückliche Fügung für die Katzen. Die Norwegische Waldkatze
ist zu dem geworden, was sie heut ist, durch die Tatsache, dass die schwächsten und jene, die nicht geeignet waren den Winter zu überleben, verschwanden. Nur die stärksten haben
alle überlebt.
Wenn es in einem Wurf sowohl kurzhaarige, langhaarige als auch halblanghaarige Kätzchen gab, so waren es die halblanghaarigen, die die beste
Chance hatten, zu überleben und eines Tages selber Junge zu haben. Die kurzhaarigen Kätzchen waren nicht in der Lage, die kalten Winter zu überleben, und die langhaarigen Kätzchen
wurden nass und froren und blieben zu leicht in den Büschen und im Unterholz hängen.
Da diese Katzen sich selber ernähren und sich vor den Feinden in den Wäldern verteidigen mussten, überlebten nur jene von ihnen, die die besten
Jäger waren und schnell genug waren, grösseren Tieren zu entkommen. Diejenigen, die ihren ersten Winter überlebten, waren die langbeinigen, sprunggewaltigen, intelligenten und
mutigen unter ihnen. Und diese Katzen konnten dann zur rechten Zeit ihre eigenen Familien gründen. Im Laufe der Zeit wurde aus dieser "gemischten Rasse" eine sehr spezielle Rasse,
und zwar ohne menschliches Eingreifen. Niemand sagte "hier haben wir einen Rassestandard, lasst uns eine Katze erschaffen". Nein, die Norwegische Waldkatze wurde erschaffen durch
den Schnee, kalten Regen, Norwegens Wäldern, Buschwerk und Unterholz, und durch Hunger und Angst. Man könnte sagen, die Waldkatze ist ein Stück Kunst welches wir bislang noch
nicht zu schätzen erlernt haben.
Copyright © I.G. Norweger
Rassestandard
Kopf: dreieckige Form, alle Seiten gleich lang, hohes Profil, Stirn leicht gerundet, langes gerades Profil ohne Unterbrechung
Kinn: kräftig
Ohren: Form groß an der Basis breit, spitz zulaufend, luchsartige Haarpinsel (Haarspitzen an den Ohrenenden) und lange Haarbüschel in den Ohren
Augen: groß und oval, gut geöffnet, leicht schräg gestellt, alle Farben erlaubt unabhängig von der Fellfarbe
Ausdruck: wachsam
Körper: lange Struktur, kräftiger
Knochenbau
Beine: kräftig, hochbeinig, Hinterbeine höher als Vorderbeine
Pfoten: groß rund
Schwanz: lang und buschig, reicht mindestens bis zu den Schulterblättern, besser bis zum Nacken
Fell: halblange Struktur, wolliges Unterfell wird auf dem Rücken und an den Flanken von wasserabstoßendem Deckhaar überdeckt, Deckhaar aus langen groben und
(gelegentlich schwach bläulich) glänzenden Grannenhaaren
Farbe: Alle Farben sind zugelassen, inklusive aller Farben mit Weiß, mit Ausnahme von Pointed-Abzeichen, Chocolate und Lilac, Cinnamon und Fawn. Jede Menge an
Weiß ist erlaubt, zum Beispiel eine weiße Flamme, ein weißes Medaillon, Weiß an der Brust, Weiß an den Pfoten etc. Eine voll im Fell stehende Katze besitzt eine Hemdbrust, eine volle Halskrause
und Knickerbocker.
Bei der FIFE© und bei vielen freien Verbänden werden die Norweger seit dem 1. Januar 2005 auch in den neuen Farbbezeichnungen Amber und Amber-Light anerkannt, es
handelt sich hierbei um einen apricotartigen oder zimtartigen Farbton, der teilweise schon beim Jungtier, oft erst beim erwachsenen Tier voll zur Geltung kommt.
Die Farbbezeichnung Amber und
Amber-Light gibt es bislang nur bei der Norwegischen Waldkatze.