Die Katzengeburt
Diesen wunderschönen Text habe ich im Netz gefunden
und fand ihn hier zur Information für alle Neugierigen die es interessiert erwähnenswert. Die Autorin ist unten aufgeführt. |
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Da ich damals vor unserem ersten Wurf relativ hartnäckig Berichte zu Katzengeburten im Internet suchte und kaum etwas fand, werde ich hier jetzt einmal ein paar Dinge zu diesem Thema zusammentragen, damit jemand, der nun zum ersten Mal vor diesem großen Ereignis steht, wenigstens ein bisschen das Gefühl haben kann, „vorbereitet" zu sein. Wie dann der tatsächliche Ablauf einer Katzengeburt sein wird, kann man allerdings niemals vorhersagen... | |
Vorher... | |
Eine Trächtigkeit kann man, insbesondere bei einer Erstgebärenden, meist etwa 4 Wochen nach der Belegung daran erkennen, dass sich die vormals klitzekleinen und eher gelblich hellen Zitzen rosa bis pink verfärben oder - wie es einigen Leuten schon passiert ist - dass man plötzlich erstmals aufgrund von Größe (und Farbe) bemerkt, dass die Katze überhaupt Zitzen hat! Während der Trächtigkeit wird die Kätzin evtl. etwas mehr fressen und es ist wichtig, insbesondere jetzt auf hochwertiges, nährstoffreiches Futter und genügend Flüssigkeitsaufnahme zu achten. Stress wie z. B. Ausstellungsbesuche, neue Mitkatzen, Urlaubsreisen, Umzüge oder sonstige Veränderungen sind in der Schwangerschaft (die im übrigen 62 - 70 Tage dauert) nach Möglichkeit zu vermeiden. Ebenso sollte man versuchen (...), die Katze von zu halsbrecherischen Tobe- und Springmanövern abzuhalten. |
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WO und vor allem WORIN? | |
Für die Geburt besaßen wir eine stabile Wurfkiste aus beschichtetem Sperrholz etwa in den Maßen 50 x 75 cm, etwa 60 cm hoch an drei Seiten und vorn mit einem etwa 25 cm hohen Brett zum größten Teil offen. Sie ist mit einem aufklappbaren Deckel versehen. Diese Kiste stellten wir etwa 10 Tage vor dem errechneten Geburtstermin an einen möglichst ruhigen Platz, an dem wir uns die Geburt wünschten, legten sie mit Bettdecken, großen Kissen, Laken, Molton-Tüchern oder ähnlichem aus (mehrere Lagen zum späteren Herausziehen unter der gebärenden Katze sind praktisch, und bitte keine Frotteetücher benutzen, da sich die kleinen Krallen der Katzenbabys darin verhaken!) und versuchten, die werdende Mama mittels Leckerli, Vitaminpastengabe in der Kiste und besonders netten Streicheleinheiten schon mal ein bisschen an diesen Ort zu gewöhnen (klappt aber meist nicht so wirklich...). Manche Katzen gebären auch in einer großen Kuschelmulde, einem großen Kennel, einem stabilen Karton oder einem Wäschekorb - je nach Belieben. Kurz vor der Geburt stopften wir regelmäßig die Höhlen in den Kratzbäumen zu, damit sich die Damen nicht genau diesen Platz zum Gebären erwählt. Das wäre doch etwas zu kritisch, denn man sollte darauf achten, dass man die Geburt beobachten kann und auch zumindest die Möglichkeit hat, helfend einzugreifen (in einer Kratzbaumhöhle mit recht kleinem Eingang sicher nicht machbar). |
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Bald geht es los! | |
Ab dem 50. Bis 55. Tag der Trächtigkeit gaben wir unseren Katzen 1x täglich eine Gabe Pulsatilla D4, um den Geburtskanal weich und dehnbar zu
machen. Ab dem 58. Tag sind die Kleinen lebensfähig. Früher geborene Katzenkinder überleben meist nicht, auch wenn das Geburtsgewicht vielleicht sogar Anlass zur Hoffnung
gibt.
Ja, und nun heißt es warten. |
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Die Geburt | |
Nach den Eröffnungswehen, welche die Kätzin meist gut bewältigt (die Gebärmutter zieht sich zusammen, was man am Katzenkörper gut beobachten kann) bemerkt man irgendwann deutliche Kontraktionen der Gebärmutter, woraufhin meist die Presswehen erfolgen. Die Kitten befinden sich in einer inneren und einer äußeren Fruchthülle. Die äußere platzt in der Austreibungsphase und es erscheint nach dem Fruchtwasser die innere Fruchthülle mit entweder einem Kätzchenkopf (Kopflage) oder einem Kätzchenpopo, Schwanz und Hinterbeinen (Steißlage) am Scheidenausgang. Wie oben bereits beschrieben hat die Kätzin beim ersten Baby meist große Schmerzen. Man sollte ihr beruhigend zureden, sie streicheln oder ein bisschen stützen, wenn sie es mag, und sie, wie gesagt, unbedingt daran hindern, die Wurfkiste zu verlassen, da dieses das Leben des Jungtieres kosten kann. Sollte das Baby etwas feststecken, darf man trotzdem auf keinen Fall an den Beinchen oder am Köpfchen ziehen! Lediglich, wenn es auch bei den nächsten Wehen nicht weiterkommt und womöglich die innere Fruchthülle nun auch schon geplatzt ist, kann man, wenn das Baby zur Hälfte da ist, den kleinen Körper fest mit der ganzen Hand umschließen und vorsichtig bei der nächsten Wehe gefühlvoll (nicht ruckartig) mithelfen.
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die vollständige Nachgeburt mitkommt (sonst könnte es zu einer Gebärmutterentzündung kommen)!!!
Manchmal reißt die Nabelschnur und die Nachgeburt (Plazenta) bleibt noch im Katzenkörper. Man muss ich dies unbedingt notieren und später die Nachgeburten nachzählen. Dabei ist
Achtung geboten, denn manchmal fressen die Mütter die Nachgeburten sehr schnell auf, was auch gut für sie ist, denn die Plazenta versorgt sie mit Nährstoffen und gibt
Energie. |
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Hilfestellung? | |
Manchmal erscheint Baby Nummer 2 zu schnell oder die Katzenmutter ist noch unerfahren und kümmert sich nicht um ihr Neugeborenes. Dann tritt
der Mensch in Aktion: Unter der Geburt kann man der werdenden Mutter alle 20 bis 30 Minuten eine Gabe Caulophyllum D6 im Wechsel mit Pulsatilla D4 verabreichen (z. B. die Globuli in Vitaminpaste einpacken, welche die Katze dann abschleckt), um so auf natürliche Weise die Wehentätigkeit anzuregen, wenn es evtl. zu lange dauert. Wenn die Laken in der Wurfkiste zu nass und blutig sind, zog ich immer die oberste Schicht weg (und rollte die Katze dabei quasi zur anderen Seite), damit sich niemand erkältet. Manche Katzen gebären schnell. Unsere erste Katze benötigte für ihren ersten Wurf mit 6 Babys lediglich 73 Minuten, wobei einmal 2 Katzenkinder im Abstand von nur 2 Minuten kamen. Die meisten Katzen brauchen dafür allerdings doch ein wenig länger, und es kann sogar in Einzelfällen sein, dass die komplette Geburt bis zu 3 Tagen dauert (so erlebt bei unserem ersten E-Wurf!) - die Regel ist das allerdings nicht und auch nichts für schwache Nerven!. Sollte man sich unsicher fühlen, ist unbedingt der Tierarzt zu Rate zu ziehen. Sollte einem etwas nicht richtig vorkommen (wie beispielsweise bei einer unserer anderen Katzen, die neben Schleim auch - für meine Begriffe zu viele - Blutstropfen verlor, sollte man sich natürlich auch sofort mit dem Tierarzt in Verbindung setzen. In unserem Fall bedeutete das damals einen Kaiserschnitt. Ein Baby lag quer vor dem Geburtskanal und ließ die Geburt nicht richtig in Gang kommen. |
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Geschafft! | |
Wenn die Geburt vorbei ist, sind meist alle Beteiligten ziemlich erschöpft. Die Katzenmutter bekommt von uns dann einen Cocktail aus Eigelb, Traubenzucker und ein bisschen Kondensmilch gereicht („am Bett" sozusagen), um wieder etwas zu Kräften zu kommen, denn die Wurfkiste verlässt sie zu diesem Zeitpunkt normalerweise nicht freiwillig. Sollte der Untergrund nun zu nass sein, muss man die kleine Familie ggf. doch einmal kurz aus der Kiste hinaus- und wieder hinein heben, ansonsten ist ein Auswechseln der Laken nach einigen Stunden ausreichend, zumal sich die Katzenmutter in der Zeit meist selbst erst einmal richtig säubern muss und will. Zunächst wird sie aber in den meisten Fällen schnurrend in der Kiste liegen mit ihren Kindern an den Zitzen - und dieser Anblick macht den Geburtshelfer dann auch stolz und glücklich!
Bei der Katzenmutter kann es in den ersten Tagen nach der Geburt noch zu kleinen Blutabsonderungen kommen. Man muss auf ihr Allgemeinbefinden (Temperatur) achten, darauf, dass kein stärkerer Ausfluss vorhanden, dass sie trinkt, möglichst auch frisst und Stuhlgang hat. Beim ersten Alarmzeichen sofort zum Arzt! Wir geben den Müttern nach der Geburt noch 3 Tage lang 3x täglich Sabina D6 und Caulophyllum D6, damit alle Reste herauskommen und die Schmerzen nicht so schlimm sind.
Nicht jede frisch gebackene Katzenmutter weiß sofort etwas mit den kleinen „Krabbeltieren" anzufangen! Insbesondere nach einem Kaiserschnitt
einer Erstgebärenden (unsere Lissy war so ein Fall!) ist es möglich, dass sie ihre Kinder zunächst ablehnt. Lissy hatte scheinbar große Schmerzen (auch eine Riesennarbe) und
wusste mit ihren Kleinen einfach nichts anzufangen. Da war dann Füttern von Dosi-Seite aus angesagt! Man besorge sich entweder Einwegspritzen vom Tierarzt oder ein
Aufzuchtfläschchen, sowie KMR- (oder eine andere Sorte - wir sind damit jedoch wunderbar klar gekommen) Aufzuchtmilch und gehe ans Werk.
Nun gut. Es gibt natürlich theoretisch noch viel mehr zum Thema Geburt zu berichten. Mit den medizinischen Einzelheiten, möglichen
Komplikationen (derer gibt es viele) usw. möchte ich mich hier nicht weiter befassen. Dafür gibt es Bücher, Berichte erfahrener Züchter und Tierärzte. © Gunda Fahrenwaldt, 1998-2010 |
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Aber darauf aufmerksam mache das das den Rat und die Unterstützung Erfahrener nicht ausschliessen soll. Sollten Sie individuellen Rat benötigen bitte kontaktieren Sie mich. Als Tierheilpraktikerin stehe ich Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Verfügung Mobil: 01725694449
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